Der alte Kretschmann würde den jungen Kretschmann nicht in den Staatsdienst lassen…

Vor 40 Jahren wurden mit dem Radikalenerlass sogenannte Verfassungsfeinde aus dem öffenlichen Dienst ferngehalten. Später bezeichnete Willy Brandt diesen Erlass als einen Fehler.
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Reutlingen, mit seiner Pädagogischen Hochschule und einer relativ starken DKP (Deutsche Kommunistische Partei), hatte besonders viele Opfer und das in einer Zeit als der Altnazi Filbinger Ministerpräsident war.
Hart traf es Hans Schaefer, der bereits im Schuldienst war und 50 000 Mark Gehalt zurück zahlen mußte. Opfer waren unter anderem Agnete Bauer-Ratzel, Gert Bauer und Wolfgang Kohla, alles inzwischen stadtbekannte Persönlichkeiten. Einige haben den Beruf gewechselt, andere sind nach vielen Jahren doch noch in den Schuldienst gekommen.
Ist damit alles in Ordnung?
Noch immer warten die Betroffenen auf Entschädigung (verlorene Renten- bzw. Pensionsansprüche) und eine vollständige Rehabilitierung.
Nach wie vor läßt der SPD-Innenminister Gall die DIE LINKE vom Verfassungsschutz bespitzelt. Vor einigen Monaten gab es auch in Reutlingen den Versuch, ein Mitglied der LINKEN für den Verfassungsschutz anzuwerben. Zwar gibt es von den GRÜNEN Unterstützung gegen diese Praxis, doch bleiben Zweifel ob das mit der SPD möglich ist.

Zweifelhaft ist auch ein veränderter Umgang mit den Berufsverbotsopfern. So hat der ehemaligen Maoist Kretschmann in der letzte Woche im SWR-Fernsehen verkündet, „das wir jetzt Kommunisten nicht in den Staatsdienst lassen“ und die Rehabilitierung der Berufsverbotsopfer im Einzelfall geprüft werden müsse.

Ein ausfühlicher Artikel von Hermann G. Abmayr in Kontext.

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