Bericht über unseren Stammtisch zum Thema Asyl

25 Quadratmeter für 6, vier Küchen für 230, eine Toilette für 60 Menschen, 135 € im Monat für alles, was eben so anfällt, wie Hygieneartikel, vielleicht Arzt-Zuzahlung. Behandlung dort nur nach Zustimmung des Sozialamtes und nur im Notfall, bei akuten Schmerzen und schweren chronischen Krankheiten, und, und … auf der Stufe des Elends noch deutlich tiefer angesiedelt, als unter Hartz IV. Und immer Angst, zurück zu müssen. Psychische Probleme ohne Ende. Arbeitsverbot und Bürokratie ohne Ende.
Das, was die interessierten Besucher am 12.10. von Asylpfarrerin Susanne Haag beim Stammtisch der Linken erfuhren, machte betroffen und stärkte das Gefühl: Da muss etwas getan werden, muss sich was ändern, es geht doch um Mit-Menschen, Männer, Frauen, Kinder, die unverschuldet in Not geraten sind, auf der Flucht vor Bedrohungen in ihrer Heimat, Bedrohungen, die uns in dieser Art fremd sind.

Die Anwesenden hatten viele Fragen und konnten einiges über die Situation in Reutlingen erfahren. Über die verbesserte Situation nach dem ersten Bauabschnitt des Heims in Münsingen, über die unverständliche Hängepartie, was Abriss und Neubau in Reutlingen betrifft, über die Tätigkeit der Asylpfarrerin, z.B. im Asylcafé (www.save-me-reutlingen.de), die viele ehrenamtliche Arbeit angesichts der vielen Hürden, allein die Sprach- und Vermittlungsprobleme bei 20 verschiedenen Nationen.
Unterm Strich wurde deutlich, dass die dringendsten Probleme im Bereich menschenwürdiges Wohnen und angemessene medizinische Versorgung liegen. Hier ist dringend Handlungsbedarf, waren sich letztlich alle Anwesenden einig – gefordert ist der Landkreis, gefordert ist dringend die neue Landesregierung, gefordert sind aber auch wir alle, war man sich einig.

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