Die Linke bei der IG Metall

Am 8. Februar besuchte die Landtagskandidatin der Linken in Begleitung des Stadtrats Thomas Ziegler und des Kreisvorsitzenden Rüdiger Weckmann, die Verwaltungsstelle der IG Metall in Reutlingen. Die beiden Bevollmächtigten Gert Bauer und Dieter Keiper erläuterten die aktuellen Ziele der Gewerkschaft. Sorgen bereiten der IG Metall die neuen Arbeitsplätze, die durch den Aufschwung am Arbeitsmarkt entstanden sind, wenn diese befristet sind oder in der Leiharbeiterbranche entstehen.

Gerade diese, oft schlecht bezahlten Arbeitnehmer, seien weniger gewerkschaftlich organisiert, als die Stammbelegschaften. Das erschwere die Gegenwehr.
Leiharbeit sei dann sinnvoll und vertretbar, wenn vorübergehende Auftragsspitzen nicht anders zu bewältigen seien. Sie werde jedoch missbraucht um einen dauerhaften Niedriglohnsektor zu schaffen. Tarifverträge werden dadurch ausgehebelt, Belegschaften verunsichert. Leiharbeiter würden 45% weniger als ihre festangestellten Kollegen verdienen.

Befristete Arbeitsverhältnisse seien für die Betroffenen nicht nur aktuell eine finanzielle und psychische Belastung. Über 50% der unter 25jährigen werden nur befristet angestellt, beklagte Gert Bauer. Wer keine durchgehende und gut bezahlte Beschäftigung hat, würde im Alter verarmen. Dazu kämen die Verschlechterungen der gesetzlichen Rente. Kaum einer erreiche seinen vollen Rentenanspruch mit 65, geschweige denn arbeitend das 67. Lebensjahr.

Petra Braun-Seitz beschrieb, was dies für den Einzelnen bedeutet: Wohneigentum kaufen, eine Familie gründen, eine längerfristige Lebensplanung – das ist ausgeschlossen für Menschen, die vielleicht bald den Arbeitsplatz wechseln müssen oder in absehbarer Zeit gar arbeitslos werden.

Sie betonte, dass es in dieser Einschätzung und in den diesbezüglichen Zielen, Übereinstimmung zwischen der LINKEN und der IG Metall gäbe. Ebenso bei den Forderungen nach Equal Pay bei Leiharbeit, was bedeutet: gleiches Geld für die gleiche Arbeit. Deshalb versprach sie, für ihre Partei die Unterschriftensammlung der IG Metall zu unterstützen und deren Aktionstag am 24. Februar.
In seinem IG Metall-Bezirk ist der Anteil der Leiharbeit vergleichsweise gering, betonte Gert Bauer.
Trotzdem und gerade deshalb ist es ihm wichtig Instrumente zu haben, wie verbesserte Mitbestimmungsmöglichkeiten, die den Missbrauch verhindern.

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