Dreigliedrige Schulen sind Sortiermaschinen

Dreigliedrige Schulen sind Sortiermaschinen
August Bebels  Taschenuhr, ein legendäres Stück aus der sozialistischen Arbeiterbewegung, bildete den Auftakt von Sybilles Stamms Referat zur Bildungspolitik. „Acht Stunden Arbeit, acht Stunden Ausbildung, acht Stunden Ruhezeit“ steht rund um das  Zifferblatt dieser Uhr, von der Sybille Stamm eines der seltenen Nachbau-Modelle mitgebracht hatte. „Hier wird deutlich, welche enorme Rolle die Bildung in der Tradition der  Arbeiterbewegung hat“ so Stamm am Donnerstag beim „Politischen Stammtisch“ der Linken. Der Stellenwert von Bildung und Ausbildung ist heute in allen Bereichen weit entfernt von dem, was einer modernen und reichen Industrienation angemessen wäre und himmelweit von dem, was sich Sozialdemokraten einst als Ziel gesetzt hatten. Die Wirklichkeit spricht allen Sonntagsreden über „Bildung – unser wertvollstes Kapital“ Hohn. Im Bereich Bildung und Erziehung, sicher eine der „systemrelevantesten Banken“ für die Zukunft unserer Gesellschaft, ist ein Mehrfaches an Menschen beschäftigt als im Automobilbau. Trotzdem wird dieser Sektor vernachlässigt. In den Kindergärten arbeiten unterbezahlte Erzieherinnen in unzumutbar großen Gruppen, viele davon unfreiwillig in Teilzeit. Die Schulen sind in ihrer dreigliedrigen Form „reine Sortiermaschinen“, der Lehrkörper ist, bedingt durch eine katastrophale Schulpolitik der letzten Jahrzehnte, mit 56,7 Jahren Altersdurchschnitt überaltert. Die Einführung von „Werkrealschulen“ ist reine Augenwischerei, wenn gleichzeitig weder durch Mehreinstellungen bei Lehrern noch beim Klassenteiler für echte Änderungen gesorgt wird. In den Hochschulen hält Deutschland mit einem 16%-Anteil an  Studenten aus Arbeiterfamilien einen Minusrekord. „Kaum ein anderes Industrieland leistet sich einen derartige soziale Auslese“, so Sybille Stamm. Stefan Straub verwies auf die jüngste OECD-Studie, in der Deutschland „die gelbe Karte gezeigt“ werde: „Die Chancengleichheit für Kinder aus sozial schwächeren Familien ist eine Farce. Die Studie belegt am Beispiel Dänemarks, dass mit weniger Geld, das gezielt zur Verbesserung der Infrastruktur und zur Förderung sozial Schwächerer eingesetzt ist, bessere Ergebnisse erzielt werden.“ Stefan Straub nannten die Hauptforderungen der Linken: „Das Recht auf Bildung gehört im Grundgesetz verankert und darf nicht auf rein funktionale Ausbildung für die Wirtschaft reduziert werden“.  Die Bildungsausgaben sind in Deutschland mit 4,8% im Keller der OECD-Staaten. Die Forderung der Linken ist eine Aufstockung auf 7% und selbst das wäre immer noch unter dem Niveau der USA und der Dänen. „Bildung ist ein Menschenrecht und darf nicht vom Geldbeutel abhängig sein“, so Sybille Stamm.

August Bebels  Taschenuhr, ein legendäres Stück aus der sozialistischen Arbeiterbewegung, bildete den Auftakt von Sybilles Stamms Referat zur Bildungspolitik. „Acht Stunden Arbeit, acht Stunden Ausbildung, acht Stunden Ruhezeit“ steht rund um das  Zifferblatt dieser Uhr, von der Sybille Stamm eines der seltenen Nachbau-Modelle mitgebracht hatte. „Hier wird deutlich, welche enorme Rolle die Bildung in der Tradition der  Arbeiterbewegung hat“ so Stamm am Donnerstag beim „Politischen Stammtisch“ der Linken.

Foto-Sybille-12 Der Stellenwert von Bildung und Ausbildung ist heute in allen Bereichen weit entfernt von dem, was einer modernen und reichen Industrienation angemessen wäre und himmelweit von dem, was sich Sozialdemokraten einst als Ziel gesetzt hatten. Die Wirklichkeit spricht allen Sonntagsreden über „Bildung – unser wertvollstes Kapital“ Hohn. Im Bereich Bildung und Erziehung, sicher eine der „systemrelevantesten Banken“ für die Zukunft unserer Gesellschaft, ist ein Mehrfaches an Menschen beschäftigt als im Automobilbau. Trotzdem wird dieser Sektor vernachlässigt. In den Kindergärten arbeiten unterbezahlte Erzieherinnen in unzumutbar großen Gruppen, viele davon unfreiwillig in Teilzeit. Die Schulen sind in ihrer dreigliedrigen Form „reine Sortiermaschinen“, der Lehrkörper ist, bedingt durch eine katastrophale Schulpolitik der letzten Jahrzehnte, mit 56,7 Jahren Altersdurchschnitt überaltert. Die Einführung von „Werkrealschulen“ ist reine Augenwischerei, wenn gleichzeitig weder durch Mehreinstellungen bei Lehrern noch beim Klassenteiler für echte Änderungen gesorgt wird. In den Hochschulen hält Deutschland mit einem 16%-Anteil an  Studenten aus Arbeiterfamilien einen Minusrekord. „Kaum ein anderes Industrieland leistet sich einen derartige soziale Auslese“, so Sybille Stamm. Stefan Straub verwies auf die jüngste OECD-Studie, in der Deutschland „die gelbe Karte gezeigt“ werde: „Die Chancengleichheit für Kinder aus sozial schwächeren Familien ist eine Farce. Die Studie belegt am Beispiel Dänemarks, dass mit weniger Geld, das gezielt zur Verbesserung der Infrastruktur und zur Förderung sozial Schwächerer eingesetzt ist, bessere Ergebnisse erzielt werden.“ Stefan Straub nannten die Hauptforderungen der Linken: „Das Recht auf Bildung gehört im Grundgesetz verankert und darf nicht auf rein funktionale Ausbildung für die Wirtschaft reduziert werden“.  Die Bildungsausgaben sind in Deutschland mit 4,8% im Keller der OECD-Staaten. Die Forderung der Linken ist eine Aufstockung auf 7% und selbst das wäre immer noch unter dem Niveau der USA und der Dänen. „Bildung ist ein Menschenrecht und darf nicht vom Geldbeutel abhängig sein“, so Sybille Stamm.

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