Ein klares Signal der Erzieherinnen und Sozialarbeiterinnen

Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienstes: Ablehnung des Schlichterspruchs ist Handlungsauftrag für Fortsetzung des Streiks

Die Kolleginnen und Kollegen der Gewerkschaften verdi und GEW haben den Schlichterspruch mit klarer Mehrheit abgelehnt, bei verdi waren es 69,13%. Zu wenig ist es, was ihnen angeboten wurde: Sozialarbeiter und Sozialpädagoginnen würden fast leer ausgehen. Für das Gros der Erzieherinnen in der Entgeltgruppe S 6 wären es bei Vollzeitarbeit 60 Euro monatlich mehr gewesen. Allerdings arbeiten 62 Prozent der Beschäftigten in Teilzeit, so dass am Ende oft nur 30 Euro brutto mehr rauskommen würden. Das ist nicht die Aufwertung, für die die Kolleginnen gestreikt haben! Die Arbeit im Sozial- und Erziehungsdienst muss endlich anständig bezahlt werden!

In keinem europäischen Land ist der Abstand zwischen der Bezahlung für die pädagogische Arbeit mit kleinen Kindern und der mit Schulkindern so groß wie in Deutschland. Längst ist aus der „Spieltante“ eine Bildungsexpertin geworden. Wie lange wollen wir uns es in unserem Land noch leisten, Bildungsarbeit, Arbeit mit Menschen mit ca. 1.000 Euro weniger zu bezahlen als Arbeit mit Maschinen?

Auch in Reutlingen gibt es immer wieder personelle Engpässe in den Kitas. Nur eine Aufwertung des Berufs mit entsprechender Bezahlung sichert uns langfristig die Arbeitskräfte, die wir für unsere Kitas brauchen.

Das Betreuungsgeld für Eltern, die ihre Kinder zuhause betreuen statt sie in eine Kita zu schicken, wurde gerade vom Bundesverfassungsgericht kassiert. Dafür war im Bundeshaushalt eine Milliarde angesetzt. Dieses Geld sollte an die Kommunen fließen, zweckgebunden für die Mehrausgaben durch die Aufwertung der Sozial- und Erziehungsdienste!

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