GEA-Kommentar zu Griechenland: „Gegen die Wand“

Davor Cvrije kommentiert im GEA 29.06.2015 Tsipras habe Griechenland an die Wand gefahren. „Nur wenn die griechische Bevölkerung bereit ist für Reformen, kann sie auf weitere Hilfe der EU hoffen.“
Die „Reformen“ bedeuten Fortsetzung der Austeritätspolitik (Sparpolitik) die in den letzten Jahren
diese Folgen gebracht haben und damit die Kaufkraft weiter schrumpfen liesen:

Lohnkürzungen 2009 bis 2014: 38%
Rentenkürzung 2009 bis 2014: 45%
Die Wirtschaft ist um über 30 Prozent eingebrochen. Und ohne Kaufkraft – kein Konsum. Die Folgen: Leerstand überall. Und Angst um die Zukunft.

Kürzung Arbeitslosengeld von 450 auf 360 €.
Berechtigte von Arbeitslosengeld 2008: 58%, 2014: 14%.
Nach einem Jahr Arbeitslosengeld gibt es keinen Anspruch auf Sozialleistungen.
2,5 Mio. Griechen haben kein Sozialversicherungsschutz.

Die Lebenshaltungskosten sind in Griechenland die höchsten in der EU. 21% der Kinder leben unter erheblichen materiellen Versorgungsmangel, doppelt so viel wie 2008.

Die Krisengewinner:
0,005% der griechischen Bevölkerung besitzen 60 Milliarden Euro, bei einem Zuwachs von 10 Milliarden von 2012 auf 2013.

Aus einem ARD-Bericht, April 2015: „Die neue Regierung versucht, die schlimmste soziale Not zu lindern und wird dafür von Deutschland und anderen beschimpft. Aber hinter den nüchternen Zahlen stehen Schicksale. Wie soll das Land seine Schulden aus Jahrzehnten jemals zurückzahlen, wenn die Mittelschicht immer stärker ins Elend abrutscht?“

„Nach Beharren hauptsächlich des Internationalen Währungsfonds, wurde uns abverlangt, dass wir unsere Vorschläge über die Besteuerung von Reichtum zurücknehmen oder abmildern; dass wir unseren Vorschlag auf eine Sonderabgabe auf Unternehmensgewinne von über 500.000 Euro zurücknehmen.“ – Rede des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras im Parlament zum geplanten Referendum in Griechenland.
Nebenbei: Die Chefin des des Internationalen Währungsfonds Christine Lagarde verdient eine halbe Million Dollar pro Jahr – steuerfrei.

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