GEA-Politikabteilung: Podemos übersehen…

Was ist nur in „meinen“ GEA gefahren, in die Reihen der Politikabteilung?
Meine schön zementierte Meinung über den GEA und seine Berichterstattung gerät ins Wanken:
Bisher war alles klar: Im Lokalteil Berichterstattung nahe am Geschehen, sozial engagiert, selbst in Wahlkampfzeiten ziemlich nah an den Vorgängen, also ein Grund, den GEA zu lesen.
Im allgemeinen Politik- und Wirtschaftsteil dann analog zu dem, was die gängigen Medien so von sich geben, scheinbar gleichgeschaltet, Sprachrohr des Eigentümers mit Sendungsbewusstsein Richtung neoliberal-konservativ. Links ein wenig blind, aber immerhin aufmerksam nach ganz rechts. So bisher meine Wahrnehmung.
So tauchen eben manche Informationen, ja im Vorfeld der Griechenlandwahlen am 21. Januar sogar eine ganze Partei aus heiterem Himmel auf, die spanischen Linkspartei „Podemos“ = „Wir können“. Ja wo war die denn während der vergangenen vielen Monate, dass der GEA sie übersehen hatte?

Davor habe ich mit Spannung verfolgt, wie sich die Artikel zur Wirtschaftslage so langsam einem Begriff annäherten, der scheinbar ein Jahr tabu war, weil nur von der Linkspartei im Bundestag immer wieder frech als Gefahr in die Diskussion gebracht: Deflation!? Igitt! Darf nicht sein. Gibt es nicht! ‚Wir müssen doch nur gebetsmühlenartig berichten, wie gut es uns Deutschen geht, auch wenn unsere Lokalredaktion in den Armutsreports ganz was anderes berichtet, dann …“ja was dann eigentlich? Gähnende Langeweile, wie im Bundestag, wenn nach zweifachem Auftritt der Oppositionsparteien „Die LINKE“ und „B90/Grünen“ gähnende Langeweile herrscht, weil sich die Regierungshinterbänkler immer wieder einleitend mit der Kampfformel „Uns Deutschen geht es gut wie nie“ profilieren wollen, indem sie scheinbar Fremdgeschriebenes versuchen, flüssig abzulesen.
Aber zurück zum GEA: Es haut mich schon wieder vom Sessel, dass ich plötzlich lesen darf, dass es „Die Kurden“ einzig als „Peschmerga“ gar nicht so gibt! Da sind noch YPG – Volksschutzeinheiten!? Ja, wo kommen die denn plötzlich her? Zur Info: Es gibt schon lange ein selbstverwaltetes und von Assad quasi geduldetes Gebiet im Norden Syriens, das sich (igitt) selbst verwaltet und verteidigt, und deren YPG sich großartig für die Flüchtlinge, z.B. Jesiden, eingesetzt hat. Vom GEA bislang unbemerkt kontrollieren sie plötzlich die Straßen der zerstörten, aber verteidigten armen Stadt Kobane!
Ja. Und da fehlt jetzt nur noch die dritte Organisation, die unmenschlicherweise immer noch verteufelt wird, obwohl auch sie viel früher als die Peschmerga aufopferungsvoll auf dem Plan war: die „PKK“. Nun warte ich darauf, auch darüber im GEA was zu lesen, was mich mit dem Politikteil wieder ein wenig mehr versöhnen wird.
Also, ob es die dümmlichen Parolen der AfD/Pegida waren („Lügenpresse“ etc.) oder was auch immer: Mehr Informationen bitte überm Tellerrand – die Meinung dann bitte in Kommentaren. Das wär was, und mehr Oppositionsinfos, anstatt sich über die Uninformiertheit der Menschen zu beklagen, wie neulich zu lesen. Konkreter Vorschlag dazu auch: Ankündigung von Bundestagsdebatten im GEA und dazu den Sender „Phönix“, der live überträgt.

Günter Herbig, Pliezhausen

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