,,Kein Defilee der Platzhirsche“ – Artikel in den Reutlinger Nachrichten

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Von ANGELA STEIDLE
„Wir sind kein exotischer Verein mehr sondern an Sachthemen verankert“, bekräftigt Linken-Kommunalpolitiker Thomas Ziegler – er ist Stadt- und Kreisrat – bei der Präsentation der offenen Liste der Partei.
Reutlingen. Lediglich 15 der 40 Kandidatinnen und Kandidaten, die die Linke Liste Reutlingen bei den Gemeinderatswahlen am 25. Mai an den Start schickt, sind Parteigänger. Der Rest engagiert sich für die gemeinsame Programmatik. Darunter finden sich Handwerker, Informatiker, ehemalige leitende Angestellte, Sozialpädagogen, Künstler und Medienschaffende, ein Dozent, ein Koch und Rentner.
„Ein gehaltvoller Querschnitt durch die Bevölkerung“, darauf ist Rechtsanwalt Thomas Ziegler auf Listenplatz eins besonders stolz: „Eben nicht das Defilee der Platzhirsche.
Auf uns kommen erfahrene Leute zu und melden, wo Handlungsbedarf besteht.“
Das Programm der Linken Liste Reutlingen wurde inhaltlich kontrovers diskutiert.“, betont Vorsitzender Rüdiger Weckmann, „wir haben eine solidarische Umgangskultur erreicht“.
Auf Listenplatz drei gesetzt, macht sich der leitende Angestellte für eine langfristige Stadtentwicklungsplanung und einen kostenlosen ÖPNV stark. Beim letzten Wahlkampf
fehlten ihm grade mal sechs Stimmen zum Einzug in den Gemeinderat. In diesem Jahr will es die Linke auf Fraktionsstärke schaffen.
Dritte ist Jessica Tatti auf Listenplatz zwei. Sie fordert, dass Reutlingen über das vorgesehene Kontingent hinaus Flüchtlinge aufnimmt.
Schwerpunktthema der Sozialarbeiterin sind gerechte Lohnstrukturen und Arbeitsbedingungen. Die Auswahl der Kandidaten und Listenplätze wurde nach den Kriterien Gender, Erfahrung und Alter vorgenommen. Nachrücker sind drei Studenten, die eigentlich nur abwarten, ob sie in Reutlingen bleiben können, um dann sofort in die politische Arbeit mit einzusteigen. Ziegler und Weckmann freuen sich über engagierten Nachwuchs wie Timo Widmaier von der Zelle, der für die Positionen Selbstverwaltung und Autonomie steht. Der Fachinformatiker macht sich für ein antirassistisches Bewusstsein stark, das in lokalen Netzwerken lebt und für selbstverwaltete Jugendarbeit, die Eigenverantwortung einfordert. Rettungsdienst-Mitarbeiter Steffen Jung von den „Piraten“ will Bürgerbeteiligung und Transparenz überall dort, wo öffentliche Gelder ausgegeben werden.
Weitere linke Themen sind: die Struktur der städtischen Betriebe, Barrierefreiheit und Inklusion, der Mangel an bezahlbaren Stadtwohnungen, ein kommunales Wahlrecht
für Migranten, eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung, die Wohlfühlatmosphäre in der City oder das „integrative Hotel“.

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