Niedriglöhne treffen oft Frauen und junge Beschäftigte – Mindestlohn jetzt!

„Der 1. Mai steht vor der Tür. Es ist eine Schande, dass es in Deutschland immer noch keinen gesetzlichen Mindestlohn gibt“, erklärt die Kreisvorsitzende der LINKEN Petra Braun-Seitz. Niedriglöhne breiten sich immer weiter aus. Insbesondere Frauen und junge Beschäftigte sind sehr oft von niedrigen Löhnen betroffen. Das ergab eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag bei der Bundesregierung. Danach müssen sich im Arbeitsamtsbezirk Reutlingen 43 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten im Alter von 15 bis 24 Jahre mit einem niedrigen Lohn begnügen. Ebenso werden 33,6 Prozent der vollzeitbeschäftigten Frauen mit einem niedrigen Lohn abgespeist.
In Anbetracht dieser Zahlen meint der Kreisvorsitzende Rüdiger Weckmann:
„CDU/CSU und FDP müssen endlich ihre Blockadehaltung gegenüber einem gesetzlichen Mindestlohn aufgeben. Dieser ist ein entscheidender Schritt für mehr Gleichberechtigung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt. Außerdem würde ein Mindestlohn die Löhne von jungen Beschäftigten verbessern, die am Anfang ihres Berufslebens stehen. So wird ihre Zukunfts- und Familienplanung erleichtert. Will die Bundesregierung wirklich eine Politik betreiben, die Frauen und jungen Beschäftigten auf dem Arbeitsmarkt hilft, darf sie sich nicht länger dem Mindestlohn verweigern.“
Ab 1. Mai 2011 ist der deutsche Arbeitsmarkt für Beschäftigte aus Mittel- und Osteuropa offen. Das ist zu begrüßen. Es bedarf aber Schutzmechanismen für die Beschäftigten, wenn der Druck auf die Löhne nicht noch weiter steigen soll. Der Mindestlohn stellt eine allgemeine Lohnuntergrenze dar. Dass dies nötig ist, zeigen die Zahlen zum Wachstum der Niedriglohnbeschäftigung. Gab es im Jahr 2000 im örtlichen Arbeitsamtsbezirk 11 252 sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte im Niedriglohnbereich, waren es im Jahr 2009 bereits 12 291.
Die Politik muss dieser Entwicklung gegensteuern. DIE LINKE fordert, unverzüglich einen gesetzlichen Mindestlohn einzuführen, der bis 2013 auf 10 Euro pro Stunde ansteigt. DIE LINKE unterstützt die gewerkschaftlichen Aktionen am 1. Mai und wird gemeinsam mit den Gewerkschaften für mehr gute Arbeit und gute Löhne kämpfen.

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