Rede auf der Vernissage von Albrecht Weckmann, bildender Künstler und Kunstpädagoge aus Esslingen:
… und nicht vergessen
Prof.
Andreas Mayer-Brennenstuhl
mit
seiner Ausstellung hier im Büro der Reutlinger Linken.
Herzlich
willkommen, lieber Andreas und guten Morgen liebe Neugierige,
Kunstfreunde, Reutlinger, Sonntägliche Frühaufsteher,
In
einer Parteizentrale künstlerische Arbeit zu präsentieren, ist eine
Entscheidung, auch auf Menschen zu zu gehen, für die Kunst keine
alltägliche Begegnung darstellt. An einem Ort der Linken, wie mir
der Künstler signalisierte, aber auch die Entscheidung für hohe
gemeinsame inhaltliche Schnittmengen.
Also
… vorwärts … auf Menschen zugehen, in Bewegung kommen,
Gemeinsames finden, etwas in Bewegung bringen, etwas verändern …
unentwegt, unerschütterlich, das ist, was mich an Andreas Mayer
Brennenstuhl beeindruckt.
Aber
der Reihe nach.
Erst einmal: wer ist dieser Andreas Mayer-Brennenstuhl
In nüchternen Fakten:geboren in Heilbronn, lebt in Nürtingen, mit Atelier in Stuttgart. Er hat an der Hochschule für Kunsttherapie Nürtingen bei dessen Gründer Prof. K.H. Türk sowie bei Gerhard Dreher Bildhauerei studiert. Es folgt das Studium freier Bildende Kunst an der Stuttgarter Kunstakademie bei Prof. Micha Ullmann.
Sein Status: Freier Künstler, Artivist (wie er sich nennt) mit dem Schwerpunkt auf Interventionen und partizipativen Projekten,
als Hochschullehrer ist er Mitbegründer des Studienganges „Kulturgestaltung“ an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Hall sowie des „nn-institutionellen Forschungslabors für kulturelle Praxis, Transformation und Kunst als Handlungsform“.
Untrennbar zur künstlerischen Praxis zählt seine Tätigkeit als Autor zahlreicher Publikationen.
Die
im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse gilt bundesweit. Sie
verhindert sinnvolle Investitionen in Bildung, Kindertagesstätten, Bus
und Bahn oder Krankenhäuser. Ab 2020 dürfen auch in Baden-Württemberg
keine neuen Schulden aufgenommen werden.
Der
Landtag von Baden-Württemberg will jetzt mit den Stimmen von Grünen,
CDU, FDP und sogar der SPD die Schuldenbremse zusätzlich in die
Landesverfassung aufnehmen und sogar noch verschärfen:
Investitionen
in außergewöhnlichen Notsituationen, z.B. zur Verhinderung eines
Klimanotstandes, sollen in Zukunft nur noch mit einer schwer zu
erreichenden Zweidrittel-Mehrheit im Landtag beschlossen werden können.
Zudem wird es in Baden-Württemberg unmöglich sein, außerhalb des
Haushalts zusätzliche Sozialwohnungen oder neue Schienenwege zu bauen.
Jessica
Tatti, Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Reutlingen: „Die
Schuldenbremse ist volkswirtschaftlicher Unsinn und verhindert wichtige
Investitionen in unsere Zukunft. Es ist absurd, dies sogar noch
verschärft in die Landesverfassung aufzunehmen. Die Menschen brauchen
bezahlbare Wohnungen, einen attraktiven ÖPNV und gute Schulen für ihre
Kinder. Es ist von Grünen und SPD verantwortungslos diesem Irrsinn zur
Zweidrittel-Mehrheit zu verhelfen.“
nennt Prof. Andreas Mayer-Brennenstuhl seine Ausstellung.
Prof.
Andreas Mayer-Brennenstuhl ist freischaffender Künstler, Autor und
Hochschullehrer. Seine künstlerischen Mittel sind Installationen und
Interventionen im öffentlichen Raum sowie partizipatorische
Projekte.
Der
Nürtinger Künstler setzt sich seit Jahrzehnten unermüdlich und in
unterschiedlichsten Aktionsformen für eine – wie er es nennt –
„Verschränkung von Kunst und Leben“ ein.
Sein
Anliegen ist die Verortung der künstlerischen Praxis in
gesellschaftlichen Kontexten. So schuf er beispielsweise mit der
subversiven Aktion “UNSER PAVILLON“ beim besetzten Stuttgarter
Schlossgarten eine Plattform für die Widerstands-Bewegung gegen das
Projekt Stuttgart21, kreiert das Langzeitprojekt “NEUROPA”,
bei dem der Künstler zu Fuß unterwegs ist auf dem “CAMINO
REVOLTA” um Impulse für eine neues Europa zu kommunizieren oder
stellte auf der BUGA Heilbronn eine provozierende Installation
bestehend aus Schwimmwesten von Mittelmeerflüchtenden auf.
Seine
kritische künstlerische Position wurde auch deutlich in einer
Ausstellung von 2014 im Rockbund Art Museum in Shanghai.
Diese raumfüllende Installation „Rewriting modernity“ steht im Mittelpunkt der aktuellen Ausstellung. Mayer-Brennenstuhl unternimmt hier eine kritische Hinterfragung des Fortschrittsgedankens der Avantgarde im frühen 20. Jahrhunderts. Er zitiert mit dem schwarzen Quadrat des russischen Künstlers Kasimir Malewitsch das Symbol des Suprematismus. Mit einer facettenreichen Installation werden schlussfolgernd Bezüge bis hin zu aktuellen Aktionen visualisiert.
Eine
Ausstellung, die einen spannenden Einblick in den subversiven,
transformatorischen Kunstexkurs des Gesamtkünstlers Andreas
Mayer-Brennenstuhl geben will.
Die
Ausstellungseröffnung wird von Fried Dähn musikalisch umrahmt. Zum
Werk des Künstlers spricht Albrecht Weckmann.
Eine Info- und Diskussionsveranstaltung mit MdB Jessica Tatti, Sprecherin für Arbeit 4.0 und MdB Achim Kessler, Sprecher für Gesundheitsökonomie
Montag, 3. Februar ab 19:30 Uhr im Wahlkreisbüro, Karlstr.16
Welche Chancen und Risiken bringen die Digitalisierung der Arbeitswelt sowie des Gesundheit- und Pflegesystems? An welchen Stellen muss die Politik eingreifen, damit Technik uns nicht schadet, sondern uns die Arbeit und das Leben erleichtert? Welche gesetzliche Regelungen müssen wir treffen, damit die Digitalisierung im Gesundheitswesen zur Verbesserung der Qualität der Versorgung, der Arbeitsbedingungen und der Prävention von Erkrankungen beitragen? Über diese und mehr Fragen diskutieren wir vor Ort.
Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Beate Müller-Gemmeke, der Antrag der Grünen greift hervorragende Vorschläge von Arbeits- und Sozialwissenschaftlern, des DGB und der Personalräte der Jobcenter auf, die sie zur Verbesserung der Beratung und der Arbeitsförderung in den Jobcentern vorgelegt haben. Daher vielen Dank für die Einbringung dieses Antrags.
(Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Da
es aus meiner Sicht nicht möglich ist, alle Forderungen in einem
Schritt umzusetzen, will ich auf die aus meiner Sicht drängendsten
Punkte eingehen.
Der Vermittlungsvorrang im SGB II muss abgeschafft werden.
(Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Es muss endlich Schluss damit sein, dass es das oberste Ziel ist, dass Menschen jeden noch so miesen Job annehmen.
(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)
Dadurch
entsteht ein frustrierender Drehtüreffekt zwischen Hartz IV und
prekärer Beschäftigung. Stattdessen muss die Priorität endlich darauf
gesetzt werden, dass Erwerbslose in Arbeit kommen, die ihr Leben und das
ihrer Familien nachhaltig verbessert.
(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Daher
ist es völlig absurd, dass Menschen in Hartz IV den letzten traurigen
Platz bei der Teilnahme an Weiterbildung belegen. Es muss aufhören, dass
sie einfach abgeschrieben werden. Anstatt belangloser Maßnahmen nach
dem Prinzip „schnell und unsinnig“ brauchen wir endlich einen
Rechtsanspruch auf abschlussbezogene Weiterbildungen.
(Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Ebenfalls
schnell einführen müssen wir die Freiwilligkeit von Beratung. Ohne
Freiwilligkeit ist keine erfolgversprechende Beratung möglich.
(Beifall bei der LINKEN)
Wie sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jobcenter Menschen gut und vertrauensvoll beraten, solange sie
gleichzeitig für deren Sanktionierung zuständig sind?
(Martin Reichardt [AfD]: Das klappt doch bei freiwilligen Sprachkursen so gut!)
Das ist ein unmöglicher Spagat. Deshalb gehören Sanktionen abgeschafft.
(Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Was
fehlt im Antrag? Mir fehlt die bessere Ausbildung der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in den Jobcentern; denn es gibt keine flächendeckenden
Ausbildungs- oder Studiengänge für Beraterinnen und Berater. Zwar
qualifizieren die Jobcenter intern sehr intensiv, aber eben vor allem
für Informationen und Stellenvermittlung.
(Martin Reichardt [AfD]: Unqualifizierte finden doch einen Platz in der Linksfraktion, oder?)
Gerade in Bezug auf die individuelle Beratung und die Weiterbildungsberatung ist das unzureichend.
(Beifall bei der LINKEN)
Deshalb
sollten wir gemeinsam mit den Jobcentern und den Personalräten über die
Entwicklung und die Einführung von Studiengängen ins Gespräch gehen.
Nach
dem ehrlichen Lob für Ihren Antrag, Kolleginnen und Kollegen der
Grünen, muss ich Ihnen aber doch noch eine sehr ernste politische Frage
stellen.
(Pascal Kober [FDP]: Jetzt bin ich gespannt!)
Mit
wem wollen Sie das eigentlich umsetzen? Sie haben eben die Rede von
Herrn Zimmer von der Union gehört. Sie sollten Ihre Liebäugelei mit
Schwarz-Grün oder Grün-Schwarz schleunigst beenden; denn der Antrag wäre
dann nicht mehr als reine Verhandlungsmasse.
(Beifall bei der LINKEN)
Wer
wirklich will, dass Sozialleistungsberechtigte in den Fokus der Politik
rücken – genau das verdienen sie –, der braucht eine andere politische
Mehrheit –
jenseits derer, die nichts kapiert haben und die auch nichts kapieren wollen und die Hartz IV bis heute rechtfertigen.
(Beifall bei der LINKEN – Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Haben Sie denn die Frage für sich beantwortet?)
Offizielle Arbeitslosigkeit im Dezember 2019: 2.227.159
Nicht gezählte Arbeitslose verbergen sich u.a. hinter:
Älter als 58, beziehen Arbeitslosengeld II: 173.130 Ein-Euro-Jobs (Arbeitsgelegenheiten): 70.206 Förderung von Arbeitsverhältnissen: 2.591 Fremdförderung: 185.274 Teilhabe am Arbeitsmarkt (§ 16i SGB II): 33.773 berufliche Weiterbildung: 176.552 Aktivierung und berufliche Eingliederung (z. B. Vermittlung durch Dritte): 210.835 Beschäftigungszuschuss (für schwer vermittelbare Arbeitslose): 1.671 Kranke Arbeitslose (§146 SGB III): 74.513 Nicht gezählte Arbeitslose gesamt: 928.545
Tatsächliche Arbeitslosigkeit
im Dezember 2019: 3.155.704
Quellen:
Bundesagentur für Arbeit: Monatsbericht zum Arbeits- und
Ausbildungsmarkt, Dezember 2019, Tab. 6.7. Die dort aufgeführten
Gründungszuschüsse und die sonstige geförderte Selbstständigkeit haben
wir in der Tabelle nicht berücksichtigt. Die dort ebenfalls aufgeführten
älteren Arbeitslosen, die aufgrund verschiedener rechtlicher Regelungen
(§§ 428 SGB III, 65 Abs. 4 SGB II, 53a Abs. 2 SGB II u.a.) nicht als
arbeitslos zählen, befinden sich in der Gruppe „Älter als 58“, beziehen
Arbeitslosengeld I oder ALG II.
sehr geehrter Herr Landrat Reumann, sehr geehrte Damen und Herren,
in
der Kommunalpolitik gibt es zurzeit 3 Themen, die immer wieder in der
öffentlichen Diskussion stehen – das sind Gesundheitsversorgung –
gerade auch im ländlichen Raum, bezahlbares Wohnen und Mobilität.
Dazu kommt hier im Kreistag das Thema Kultur. Wie in schon in
vergangenen Haushaltsberatungen war auch dieses Mal die
Kulturförderung umstritten.
Zum
Thema Gesundheitsversorgung:
Die
erste Jahreshälfte 2019 war für den Kreistag geprägt von den
Diskussionen, wie unsere Kreisklinken gemanagt werden sollen. Wir
Linke haben dazu einen klaren Standpunkt: Wir sehen durchaus
Optimierungsbedarf bei Leitungs-, Organisations- und
Ablaufstrukturen, wir wollten jedoch, dass die Geschäftsführung
weiter in Eigenregie bleibt. Dafür fand sich im Kreistag keine
Mehrheit und das Management wurde extern ausgeschrieben. Die
Gesundheitsversorgung gehört zur öffentlichen Daseinsvorsorge,
deshalb hatten wir gefordert: die Kliniken müssen in kommunaler Hand
bleiben. Jetzt könnte das externe Management ein Einfallstor für
die Privatisierung sein. Rationalisierungen sind zu erwarten –
Einsparungen können am einfachsten beim Personal und durch
Krankenhausschließungen erzielt werden. Zu befürchten sind
schlechtere Arbeitsbedingungen für die Klinikbeschäftigten. Und:
Ist der Klinikstandort Bad Urach in Gefahr? Die Leistungen der Klinik
in Bad Urach sind systematisch ausgedünnt worden. Wir Linke stehen
zu den 3 Klinikstandorten im Kreis! Wir tragen die Mittel in Höhe
von 8 Millionen für die Kreiskliniken mit, wie sie im Haushalt 2020
eingestellt sind. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass
das Land seinen Investitionsverpflichtungen für Krankenhäuser immer
noch nicht ausreichend nachkommt! Wäre das der Fall, hätten wir im
Landkreis mehr finanziellen Spielraum.
Kein Verständnis haben wir für den Vorschlag der Konservativen, die 8 Millionen unter anderem zu finanzieren mit von der Verwaltung zu
erbringenden Einsparungen und Mehreinnahmen, die nach der letzten
Steuerschätzung anzunehmen sind. Erfahrungsgemäß ist der Haushalt
so kalkuliert, dass bei einer globalen Minderausgabe irgendwo
Maßnahmen, Personal oder Sachmittel gestrichen werden müssen.
Überplanmäßige Mehreinnahmen möchten wir in einen Fonds für die
Regionalstadtbahn stecken. Was wir nicht mittragen wollen: Kürzungen
in Höhe von 2,3 Millionen bei den Investitionszuschüssen für die
Kreiskliniken zum weiteren Schuldenabbau! Da wird ein Handlungsdruck
zu Rationalisierungen und Einsparungen bei den Kliniken erzeugt, den
wir besorgniserregend finden. Schuldenabbau ist aus unserer Sicht in
ausreichendem Maße im Haushalt eingeplant.
Freitag, 27. Dezember ab 17:30 Uhr im Büro der Linken, Karlstr.16
Berichte ab 18:30 Uhr Tobias Pflüger – verteidigungspolitischer Sprecher der linken Bundestagsfraktion reiste im Oktober 2019 mit Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer, Jessica Tatti (stellvertr. Vorsitzende der Parlamentariergruppe Westafrike) mit Aussenminister Maas im Februar 2019 in das westafrikanische Land. Welche Eindrücke bringen sie von ihren Reisen mit? Wie bewerten sie den UN-Einsatz MINUSMA und den EU-Einsatz EUTM? Wo unterscheiden sich ihre Schlüsse die sie aus dem Erlebten gezogen werden und wo sind sie sich einig? Wie steht es um die Entwicklung von Mali und Westafrika? Welche Zukunft hat die Bevölkerung?
Reisebericht, Fotos, Diskussion – Schwere Kost in gemütlicher Atmosphäre.
Es gibt Maultaschen (auch vegetarische) und Katoffelsalat.
Liebe Freundinnen und Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,
wir gedenken heute denen, die uns bis heute mahnen, wachsam zu
bleiben. Es bedrückt mich, dass uns die Gegenwart auch dazu zwingt,
mehr als ich es je für möglich gehalten hätte.
Friedhof unter den Linden am 24. November 2019
Eine Gegenwart,
in der die AfD in Thüringen über 20 Prozent der Wählerstimmen
mobilisieren kann – mit einem Spitzenkandidaten, der offen
faschistische Positionen vertritt – bei dem niemand mehr behaupten
kann, man wüsste nicht, wem man die Stimme gibt und in wessen Geiste
er steht.
Im Bundestag
hetzt die die AfD unermüdlich gegen Flüchtlinge und Muslime – und
ihr unglaubwürdiger Kampf gegen Antisemitismus gilt nicht der
Solidarität mit jüdischen Menschen, sondern einzig dem Hass gegen
den Islam.
Aber weder
geflüchtete oder muslimische Menschen sind es, die uns bedrohen,
sondern der fahrlässige Sozialstaatsabbau der vergangenen
Jahrzehnte. Die Bedrohung heißt Altersarmut, sie heißt Wohnungsnot
und Niedriglöhne, ungerechte Verteilung der Vermögen, sie heißt
Aufrüstung für Abermilliarden und sie heißt Rassismus. Das sind
die Missstände gegen die wir eintreten müssen, die mit den
Nährboden dafür bereitet haben, dass erneut eine rechtsradikale
Partei in Deutschland Fuß fassen konnte.
29.11.2019 11 Uhr vor dem Reutlinger Hauptbahnhof. Friday for futur Reutlingen macht darauf aufmerksam, dass die Klimakrise nur verhindert werden kann, wenn wir alle zusammen jetzt anfangen zu Handeln. “Kurz vor der Weltklimakonferenz in Madrid möchten wir mit hunderttausend anderen überall auf der Welt ein Zeichen setzten und für eine lebenswerte, klimafreundliche und sozial gerechte Zukunft auf die Straße gehen. Dazu treffen wir uns um 11 Uhr vor dem Reutlinger Hauptbahnhof.”
Der Amazonas brennt und Donald Trump will Alaskas
Wälder roden: Ein Sinnbild dafür, wie Profitgier und verantwortungslose
Politik im Interesse des Profits den Planeten und unsere Zukunft
bedrohen. Und Deutschland? Die Regierung blockiert die Energiewende. Die
Klimaziele werden verfehlt. Niemand will sich mit den Konzernen
anlegen. Worüber geredet wird: Finanzielle Anreize umweltfreundlichere
Produkte zu kaufen – das wird nicht reichen. Wir brauchen radikalen
Klimaschutz, damit die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt wird. Greta
Thunberg hat daran erinnert, dass fast zwei Drittel der weltweiten CO2-Emissionen
von 100 Konzernen verursacht werden. Wir überlassen den Klimaschutz
nicht dem Markt oder den Konzernen! Was hilft: Klare Vorgaben und Regeln
für Konzerne – raus aus Kohle und Atom, raus aus Verbrennungsmotoren,
raus aus Fracking, Gas und Öl. Was hilft: Alternativen aufbauen, in
großem Maßstab – kostenfreier öffentlicher Nahverkehr, flächendeckend
und besser ausgebaut. Für gut verbundene Dörfer und lebenswerte Städte.
Nachhaltige Energie fördern: Weg mit dem Deckel, den die Regierung auf
den Ausbau der erneuerbaren Energien gelegt hat. Klimafreundliche
Modernisierung der Gebäude, ohne dass die Mieter zahlen. Die Wirtschaft
umbauen, ändern was wir produzieren und wie: Wir brauchen gute Arbeit in
der Produktion von Bus und Bahn. Wenn wir den Umbruch der Wirtschaft
den chaotischen Kräften des Marktes überlassen, dann führt das zu
Erwerbslosigkeit, prekären Jobs und mehr sozialer Spaltung. Wir kämpfen
stattdessen für gerechte Übergänge, in die die Beschäftigten und die
Gewerkschaften ihre starke Stimme und ihre Fähigkeiten einbringen.
Niemand darf gezwungen sein, sich zwischen guter Arbeit und der Zukunft
der eigenen Kinder zu entscheiden.
Wir wollen Klima statt Kapitalismus. System Change not Climate Change.
Damit fangen wir an:
Wir bauen den öffentlichen Nahverkehr aus und machen ihn kostenfrei. In 12 Jahren ist das flächendeckend in Deutschland möglich. Sofortmaßnahme:
Kinder und Jugendliche haben freie Fahrt und die Jahrestickets kosten
nicht mehr als 365 Euro. Statt die Pendler mit Steuern zu bestrafen
schaffen wir Alternativen!
Die Deutsche Bahn zur Bürgerbahn ausbauen: Bessere Verbindungen, preiswertere Tickets, ein Geschäftsmodell, das nicht am Profit, sondern am Bedarf ausgerichtet ist.
Flugverkehr wird derzeit mit Milliarden Euro gefördert: Keine weitere Subventionierung von Kerosin. Kurzstreckenflüge wollen wir verbieten. Klimaschädliche öffentliche Investitionen müssen gestoppt werden – das gilt besonders für die Rüstungsindustrie!
Verkehrswende: Ab 2030 dürfen keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen
werden. Statt Dienstwagenprivilegien für Gutverdienende braucht es
Zuschüsse für E-Autos von Handwerkern, Taxifahrern, Pflegekräften und
anderen, die viel unterwegs sein müssen. Für Autos werden klare CO2-Obergrenzen festgelegt. Wir streiten für ein Tempolimit auf den Straßen!
Lebenswerte Innenstädte: Wir wollen die Städte nach und nach vom Verkehr befreien und den Menschen zurückgeben. SUVs raus aus den Innenstädten!
Energiewende:
Spätestens bis 2040 muss die Energieerzeugung vollständig aus
erneuerbaren Quellen kommen. Die klimaschädlichen Treibhausgase müssen
bis 2030 um mindestens 65 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden,
bis zum Jahr 2050 um 95 Prozent.
Kohleausstieg:
Die 20 schmutzigsten Kohlekraftwerke müssen innerhalb von 12 Monaten
abgeschaltet werden. 2030 geht das letzte Kohlkraftwerk vom Netz.
Energie in die Hände von Gemeinden und Genossen: Wir
holen die Energieversorgung in die öffentliche Hand zurück. Statt der
großen Energiekonzerne sollen Stadtwerke und Energiegenossenschaften die
Energieversorgung und die Netze betreiben – mit erneuerbaren Energien
und sozial gestaffelten Strompreisen.
Klimagerechtigkeit
heißt: Verursacher und Vielverbraucher zur Kasse! Die Finanzierung des
ökologischen Umbaus muss sozial gerecht sein. Die meisten Emissionen
verursachen Konzerne und Reiche.
Autokonzerne haben systematisch die Verbraucher betrogen – sie müssen zur Verantwortung gezogen werden und für die Kosten zahlen. Die Automobilkonzerne müssen aus ihren Profiten in einen Fonds einzahlen und sich an den Kosten der Verkehrswende beteiligen.
Wir wollen eine CO2-Abgabe
für Konzerne und Vielverbraucher. Sie hilft, denen, die es sich leisten
können, schnell auf umweltfreundliche Alternativen umzusteigen.
Niedrigverdiener und Niedrigverbraucher zahlen nicht.
Wir wolle eine Vermögensteuer auf Vermögen oberhalb von einer Million Euro um den Umbau von Verkehr, Gebäuden und Städten zu finanzieren.