Rede von Timo Widmaier auf dem solidarischen Herbstfest

Liebe Genossinnen und Genossen,
Liebe Freundinnen und Freunde,

„Ich bin froh ein LINKER zu sein“ – so hat es Bodo Ramelow auf unserem Bundesparteitag bekräftigt und wenn ich auf die harte aber erfolgreiche Arbeit der letzten Monate zurückblicke, dann kann ich sagen: Mir geht es genauso! – Wir haben es geschafft, trotz Abspaltung Mitglieder zu gewinnen und trotz der politischen Großwetterlage unseren Kreisverband neu aufzustellen und unsere Mandate in Kreis- und Gemeinderat nicht nur zu verteidigen, sondern in letzterem sogar gemeinsam mit Andreas Schwarz von DIE PARTEI den Fraktionsstatus zu erlangen. Das gibt uns mehr Redezeit, Rechte und Gelder, also mehr Power für soziale Themen im Rathaus!

Und wir konnten in Reutlingen auch bereits einige Erfolge erringen. Davon möchte ich nur ein paar aufzählen:

  • Auf unsere Initiative hin hat die GWG sich verpflichtet künftig einen Anteil von 70 statt bisher 30% Sozialwohnungen zu bauen. Das ist mehr als das Doppelte an günstigem Wohnraum für Reutlingen!
  • Auch mit Kleinigkeiten helfen wir das Leben der Menschen zu erleichtern. Auf unseren Antrag hin spenden städtische Brunnen kostenloses Trinkwasser.
  • Die Verwaltung prüft außerdem aktuell, ob auf unseren Antrag hin Plätze und Straßen insbesondere vor Schulen und Kindergärten mit einer Straßenbemalung sicherer gemacht werden können.
  • Erfolg hatten wir auch im Bereich der Inklusion, mit unserem Antrag eine FM-Anlage für Hörbehinderte anzuschaffen, die Vereinen zur Verfügung gestellt wird.
  • Stolz sind wir auf unseren Erfolg bei sehr schwierigen Haushaltsberatungen, die „50-Prozent-Stelle für das S-Haus“ durchbekommen zu haben.

Was lernen wir daraus? – Auch in der Krise kann man erfolgreiche Wahlkämpfe führen und auch mit wenigen Mandatsträgern, können wir das Leben der Menschen ganz konkret verbessern! – Diese Erkenntnis sollte uns Mut machen für die anstehende Bundestagswahl.

All das wäre aber nicht möglich gewesen ohne Menschen, die Verantwortung übernehmen und sich politisch engagieren. Wahlkampf bedeutet eben Arbeit. Infostände, Diskussionen, Veranstaltungen, Haustürgespräche, Flyer, Plakate und vieles mehr. – Für diesen Kraftakt bei der vergangenen Kommunal- und Europawahl danke ich den Mitgliedern und Aktiven in meinem Kreisverband und der Linken Liste. Ich danke auch den Genossinnen und Genossen aus Tübingen, die uns – trotz eigener Herausforderungen – in dieser schweren Phase so tatkräftig und solidarisch unterstützt haben. Ich danke allen, die in dieser Zeit den Mut gefasst haben, Verantwortung übernehmen, nicht aufgeben, in die LINKE eingetreten sind und mitmachen und sich dem Sozialabbau, dem Rechtsruck und der Klimakatastrophe entgegenstellen!

Auf diese Solidarität können wir bauen und wir haben jetzt die Chance unsere Partei für die Bundestagswahl 2025 auf Kurs zu bringen.

Und es braucht DIE LINKE so dringend, denn wir wissen:

  • Dass wir unsere Identität nicht verteidigen, indem wir unsere Werte aufgeben. Sei es beim Sozialstaat oder beim Recht auf Asyl.
  • Dass man Faschisten nicht bekämpft, indem man ihre Positionen kopiert und sei es auch in abgeschwächter Form.
  • Und dass man das gute Leben für Alle, liebe Genossinnen und Genossen, nicht erreicht, indem man sich mit den Schwächsten um die Krümel streitet, die vom Tisch der Reichen fallen, sondern nur dadurch, dass wir uns der Ausbeutung von Mensch und Natur mutig, solidarisch und entschlossen entgegenstellen, egal wie der Wind auch weht und egal wie die Stimmung im Land gerade ist!

Diese drei Grundwahrheiten vereint nur DIE LINKE liebe Genossinnen und Genossen!

Und damit wir damit auch Erfolg haben beginnen wir bereits jetzt mit dem Vorwahlkampf zur Bundestagswahl 2025.

Denn im Gegensatz zu AfD, BSW und wie sie alle heißen, spielen wir die Sorgen und Nöte der Menschen nicht gegeneinander aus, sondern hören ihnen zu, arbeiten an der Basis und verbinden die Kämpfe und Bewegungen, um gemeinsam und im Zusammenhalt für Solidarität und ein gutes Leben für Alle zu streiten.

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, bildet DIE LINKE schon seit Monaten in ganz Deutschland tausende Genossinnen und Genossen für unsere geplante Gesprächsoffensive aus:

Alle reden, wir hören zu.

Das ist unser Motto! Und damit gehen wir zu den Menschen nach Hause um zuzuhören und ihre ganz alltäglichen Sorgen und Nöte auf die Tagesordnung der Politik zu setzen. Wir werden in den kommenden Monaten an hunderttausenden Haustüren klingeln, Gespräche führen, zuhören und mitnehmen. Auf dieser Grundlage werden wir anschließend unser Programm für die Bundestagswahl erarbeiten und mit der Unterstützung und dem Vertrauen der Bevölkerung erneut in den Bundestag einziehen und endlich wieder Politik für die Menschen machen, anstatt für Reiche und Konzerne.

Damit das funktioniert brauchen wir Menschen, die dieses Land verändern wollen.

Unsere Zukunft ist bedrohter denn je: Krieg, Armut, Klima, Faschismus. Überall leuchten die Alarmglocken. Und ich verstehe, dass einem dabei übel wird. Das man sich nach einem Ausweg umschaut oder gar resigniert.

„Das alte stirbt und das Neue kann nicht zur Welt kommen: Es ist die Zeit der Monster“.

Der italienische Philosoph und Kommunist Antonio Gramcsi hat das 1930 geschrieben, als der Faschismus in Europa gerade am aufkeimen war. Unsere Zeit heute ist anders, und doch ist die Situation in vielerlei Hinsicht gleich. Die großen Krisen überschlagen sich und die herrschenden Lösungen greifen nicht mehr, ohne dass sich neue durchsetzen können. Und diese Angst in den Menschen ist der Nährboden für Faschisten und andere autoritäre Ideen. Sie versprechen Normalität und Sicherheit, aber tatsächlich zersetzen Sie die Grundlage unserer freien und demokratischen Gesellschaft.

Lassen wir die Monster nicht noch einmal gewinnen!

Ich rufe Sie auf: Schauen Sie nach vorne und geben Sie nicht auf! – Wir haben das nicht getan und sind nicht untergegangen! – Fassen Sie Mut und werden Sie aktiv! – DIE LINKE ist dafür die richtige Anlaufstelle und die Zeit für einen Beitritt könnte richtiger nicht sein!

Werden wir aktiv!

Dankeschön.

 

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