Reutlinger LINKE diskutiert über Bildungspolitik

Das Rottenburger Gemeinderatsmitglied der LINKEN Dr. Emanuel Peter war zu Gast bei den Reutlinger LINKEN und klärte einige Missverständnisse über die viel diskutierte Gemeinschaftsschule auf. Ein Missverständnis ist die Befürchtung, dass die Gemeinschaftsschule, von den Gegnern gern als „Einheitsschule“ bezeichnet, die guten Schüler bremst und die schlechten Schüler überfordere. Das Gegenteil sei der Fall. stammtisch_bildungEine gut organisierte Gemeinschaftsschule sieht für jeden Schüler einen individuellen Lehrplan vor.
Die Kinder können ihre eigenen Entwicklungsschritte, das Lerntempo mitbestimmen und sie können ihre Stärken an schwächere Schüler weitervermitteln. Kein Schüler befindet sich jemals in allen Lernbereichen auf der gleichen Entwicklungsstufe. Schon deshalb ermöglicht die Gemeinschaftsschule, dass jeder entsprechend seiner Stärken und „Schwächen“ einer entsprechenden Lerngruppe zugeordnet werden kann. Die Schule sollte auch nicht nur ein Ort der Wissensvermittlung sein, sondern z.B. Teamfähigkeit entwickeln, die personale und soziale Kompetenz fördern und das Selbstbewusstsein stärken.
Dazu braucht man m e h r Lehrer, Schulsozialarbeiter, Psychologen und vor allem kleinere Klassen. Nur unter solchen Bedingungen ist die Inklusion behinderter Kinder und die sprachliche Förderung von Migranten-Kindern sinnvoll machbar. Dazu hat Deutschland sich verpflichtet (UN-Konvention). In Übereinstimmung mit der Lehrergewerkschaft GEW kritisiert Peter scharf die Entscheidung der grün-roten Landesregierung, die mit Hinweis auf die unsägliche Schuldenbremse und die demografische Entwicklung 11.600 Lehrerstellen streichen will. Das ist das Gegenteil des versprochenen „echten Bildungsaufbruchs“ – so die klare Aussage des Bundestagskandidaten Günter Herbig, in dessen Garten die Veranstaltung mit anschließendem Grillfest stattfand.

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