Sozialticket

Ein Sozialticket ist eine Ermäßigung auf Monatskarten oder Einzelfahrscheine, die nach sozialen Kriterien gewährt wird. Ein Sozialticket soll so ausgestaltet werden soll, dass es Mobilität für alle sichert und Ausgrenzung verhindert. Mobilität muss für jeden und jede bezahlbar sein.
Durch die Höhe der Naldo-Fahrpreise ist es für viele Menschen in Stadt und Landkreis Reutlingen mit geringem Einkommen nicht möglich, Bus und Bahn so oft wie gewünscht zu nutzen. Für eine Wabe kostet ein naldo-Einzelfahrschein 2,40 Euro, für eine Monatskarte für eine Wabe sind mindestens 41,80 Euro fällig (Stand 2015). Das ist für Hartz IV-Empfänger und andere Menschen mit geringem Einkommen nicht zu stemmen.
Weitgehende Beschränkung auf Ziele, die zu Fuß und mit dem Fahrrad erreicht werden können, ist die Folge. Dies bedeutet alltäglichen Ausschluss aus dem kulturellen, politischen und sozialen Leben, insbesondere im ländlichen Bereich. Dazu kommt, dass auf dem Land auch günstigere Einkaufsmöglichkeiten wie größere Supermärkte oder Tafelläden ohne Auto und öffentliche Verkehrsmittel nur schlecht erreicht werden können.

In vielen Städten und Landkreisen ist bereits ein Sozialticket eingeführt.

Unsere Forderung für Stadt und Landkreis Reutlingen:

Ein Sozialticket für Hartz-IV-Bezieher und andere Personengruppen mit niedrigem Einkommen wird für den Landkreis Reutlingen eingeführt. Unter diese Regelung fallen Personen, die ein Einkommen von maximal 30% über dem Existenzminimum haben. Der Preis für das Sozialticket soll nicht über dem Betrag liegen, der bei Hartz IV für Fahrkarten ausgewiesen ist. Wir schließen uns der Forderung des Sozialforums Reutlingen an, das Sozialticket für den ganzen Landkreis für 15,- Euro anzubieten.

Langfristig fordert die Linke den kostenlosen Nahverkehr!

Ein Anfang könnte mit der Schülerbeförderung gemacht werden.
Dies wird insbesondere wichtig, da in den nächsten Jahren viele kleinere Gemeinden ihre Hauptschule verlieren werden. Den Eltern sollen durch diese Entwicklung keine zusätzlichen Kosten entstehen. Als ersten Schritt könnten die Schülerfahrkarten in gleicher Höhe bezuschusst werden wie die Semestertickets für Studenten.