Stammtisch der Linken zur „Auskreisung“

„Die Linke steht hin, wenn andere reihenweise umfallen! Das gilt für den Gemeinderat und für den Kreistag, das wird auch für den Landtag gelten. Und das unterscheidet die Linke von anderen politischen Kräften!“ So die Worte von Stadt- und Kreisrat Thomas Ziegler am Dienstag beim Stammtisch der Linken zum Thema Auskreisung im Nepomuk vor etwa 15 Gästen.
Voraus gegangen war eine detaillierte Auseinandersetzung mit Pro- und Contra- Argumenten zu einem Thema, das in allererster Linie Zeit und vor allem auch Geld in höheren sechsstelligen Dimensionen verschlingt. Petra Braun-Seitz (Kreisrätin) und Jessica Tatti (Stadträtin) lieferten im Eingang der Veranstaltung dazu die Fakten. Demnach bleiben andere wichtige Projekte der Stadt liegen oder werden vernachlässigt und Verwaltungsressourcen werden verschleudert.
Bemerkenswert das teilweise widersprüchliche Verhalten anderer Parteien. Man weiß eigentlich, dass die Mehrheit der Menschen in Stadt und Land gegen das Projekt ist, was auch aus den überwiegend kritischen Leserbriefen in den Lokalzeitungen deutlich wurde. Trotzdem waren es im Gemeinderat und im Kreistag nur die Linken, die mit ihren Anträgen und Beiträgen geschlossen Haltung gegen die Auskreisung bezogen. Widerstand aus anderen Fraktionen artikulierte sich dagegen allenfalls vereinzelt und erst in letzter Minute bei der Schlussabstimmung. Das zeigt, so waren alle in der Stammtisch-Runde einig, wie wichtig es ist, dass eine Partei wie Die Linke mit Stehvermögen auch unbequeme Wahrheiten auf den Tisch bringt. Das müsse man auch im Hinblick auf die weit verbreitete und teilweise verständliche Politikverdrossenheit immer wieder deutlich machen.
In einer Hinsicht musste die abendliche Versammlung kapitulieren: Es gelang nicht, einen denkbaren Profiteur bei einer Auskreisung Reutlingens zu identifizieren. Auf Spekulationen in Richtung persönliche Ambitionen vor dem Hintergrund der Themen „Barbaratunnel“, Achalm Rückkauf oder Stadthalle wollte man sich nicht weiter einlassen.

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