
01 Juni Stimmen aus dem Gemeinderat: Öffentlicher Raum für Menschen statt für Autos!
Unser Artikel als Fraktion Die LinkePARTEI im Gemeinderat Reutlingen, wie er am 30.05.2025 im Amtsblatt veröffentlicht wurde:
Bei wachsendem Online-Handel und nachlassender Kaufkraft, haben es Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister schwer zu bestehen.
Zunehmende Leerstände, vor allem abseits der Fußgängerzonen, zeigen einen dringenden Handlungsbedarf. Zum Beispiel durch eine Ausweitung der Fußgängerzonen, um die Aufenthaltsqualität zu steigern. Dafür braucht es ausreichend Parkmöglichkeiten am Rande der Altstadt, einen Ausbau des ÖPNV und attraktiv gestaltete Wege für Radfahrende und Fußgänger. In einer aktuellen Studie der Deutschen Instituts für Urbanistik (DIFU) liest man: „Fast überall gehören Einzelhändler*innen zu denjenigen, die gegen Umgestaltungspläne opponieren.“
Klagen über ärgerliche Parkplatzsuche hören diese nicht von den Kunden, die nicht mit dem Auto ins Geschäft gekommen sind. Das verzerrt in dieser Frage die Wahrnehmung der Einzelhändler*innen.
Nachgewiesen ist außerdem, dass diese Kunden für einen höheren Umsatz sorgen, weil sie häufiger kommen. Dienlich ist dabei der Blick auf Best-Praxis-Beispiele. Es sind bezeichnenderweise die Städte, die im Beliebtheits-Ranking ganz oben stehen: Die skandinavischen Hauptstädte, Wien, Paris, Barcelona. In all diesen Städten werden autofreie und autoarme Zonen systematisch ausgebaut. Es wird viel investiert in aufenthaltsfreundliche Straßen und Plätze. Beispielhaft voran ging die spanische Stadt Pontevetra, die in ihrer Größe mit Reutlingen vergleichbar ist. Dort wurde die Altstadt gegen den heftigen Widerstand der Einzelhändler autofrei gestaltet. In Folge gab es weniger Verkehrsunfälle, eine angenehme Ruhe und eine um 70% gesunkene Luftverschmutzung. Inzwischen sind dort auch die Einzelhändler begeistert, weil deren Umsätze gestiegen sind.
Ein Vorbild für Reutlingen? Ja!
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