Treibstoff E10

„Super E10“ – so heißt der umstrittene neue Biokraftstoff. Die Europäische Union hat die Einführung von benzingemischen mit einem erhöhten Ethanol-Anteil bis zum Jahr 2020 verpflichtend beschlossen. Der Hintergrund ist die Lockerung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern.

1. Bioethanol ist nicht per se „Bio“.
Wenn Anbauflächen für Rohstoffe durch Brandrodungen gewonnen werden und die Verwendung von synthetischen Düngemitteln nicht ausgeschlossen werden kann, verschlechtert sich gar die Klimabilanz gegenüber gewöhnlichen Kraftstoffen. Zudem darf die Produktion nachwachsender Rohstoffe nicht die Nahrungsmittelsouveränität von Entwicklungsländern gefährden.

2. In der Preisbildung spielt das Ziel der Abkopplung von fossilen Energieträgern keine Rolle. Zwar sollte E10 nicht teurer werden als das alte Super, das gibt es aber nach wie vor, aber zu höheren Preisen und unter neuem Namen. Die Mineralölkonzerne werden dabei nicht verlieren. Für eventuelle Strafzahlungen bei Nichterfüllung der Bioquote ist die Kasse schon gefüllt.

3. Die Bundesregierung mag angeblich keine Marktinterventionen. Das ist natürlich nur Gerede. Die Frage ist immer nur: Wer soll bei einer Intervention in Märkte gewinnen? Hier sind es ganz klar die Mineralölkonzerne. Abkopplung von fossilen Energieträgern schön und gut – aber bezahlen sollen das nach Ansicht der Bundesregierung die Konsumenten.
Auch DIE LINKE setzt sich für eine Umstellung der Energieproduktion auf regenerierbare Energieträger ein.
Dabei aber gilt:
1. Die Produktion nachwachsender Rohstoffe muss ökologisch nachhaltig sein.
2. Die Produktion nachwachsender Rohstoffe darf nicht zu Lasten der Nahrungsmittelsouveränität in den Entwicklungsländern führen.
3. Die Umstellung der Energieproduktion auf regenerierbare Energien darf nicht einseitig zu Lasten der Konsumenten erfolgen.

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