„Der 100-jährige Krieg um Israel. Eine internationalistische Position zum Nahostkonflikt“

„Steht endlich auf, um die Welt zu verändern!“ – rief Theodor Bergmann den zahlreichen jungen Leuten zu, die im Februar dieses Jahres seinem Vortrag in der Galerie Zelle zuhörten. theodor bergmann
Am 22. Mai um 19.30 Uhr kommt er wieder nach Reutlingen ins “Alte Rathaus”, Rathausstr.6. Bergmann, der gerne nach Reutlingen kommt, weil er hier stets auf großes Interesse stößt, referiert diesmal bei einer Veranstaltung DER LINKEN Reutlingen zum Thema seines gleichnamigen Buch „Der 100-jährige Krieg um Israel. Eine internationalistische Position zum Nahostkonflikt“.
Prof. Theodor Bergmann hat als 97 Jähriger ein bewegtes Leben hinter sich. Bereits in der 20er Jahren schloss er sich der KPD-Opposition an, die den stalinistischen Kurs der Parteiführung ablehnte. Eine wichtige Rolle spielte dabei seine Bekanntschaft mit dem Mitstreiter Rosa Luxemburgs, August Thalheimer, Mitbegründer der KPD, der auch einmal für 5 Wochen im heutigen Reutlinger Keppler-Gymnasium als Lehrer unterrichtete.

Als Jude und Kommunist musste Theodor Bergmann 1933 vor den Nazis flüchten, was ihn auch nach Palästina führte, wo er für einige Zeit in einem Kibbuz arbeitete. In den Nachkriegsjahren war Bergmann Professor für Landwirtschaft in der Universität Hohenheim. Bis heute ist er für seine Partei DIE LINKE aktiv.
Ins Vorwort seines Buches über Israel schreibt er: “Mit diesem Essay möchte ich einen Beitrag zur Versachlichung der gegenwärtigen Debatte unter Sozialisten leisten. Sie wird mit viel Emotionen, manchmal mit geringer Geschichtskenntnis geführt.” Er beschreibt seine eigene Position so: “Auch in der Weltpolitik gibt es Klassenkampf. Aber eine unabhängige Klassenanalyse der Weltpolitik – unabhängig von den diplomatischen Zielen kapitalistischer und sozialistischer Staaten, wie sie vor 1914 üblich war – ist heute sehr selten. Daher bemühe ich mich, von früheren Marxisten zu lernen, von Rosa Luxemburg, August Thalheimer, Isaac Deutscher. Also bin ich nicht antideutsch oder antiamerikanisch oder anti-iranisch, sondern antikapitalistisch. Es gibt für mich nicht »die Deutschen«, »die Amerikaner«, »die Juden«. Vielmehr weiß ich, dass es – wie der britische Premierminister Benjamin Disraeli Mitte des 19. Jahrhunderts sagte – »in jeder Nation zwei Nationen« gibt, Herren und Beherrschte, Oben und Unten, Bourgeoisie und Proletariat; in Deutschland gab es vielleicht 30.000 KZ-Wächter und zehnmal so viele KZler. Meine Solidarität gilt überall den Werktätigen, den verfolgten Kommunisten und Sozialisten, den Unterdrückten.“
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