Im Reutlinger GEA vom 15.11.2013 gelesen und kommentiert

Die zwei Seiten unserer Gesellschaft

Zwei Artikel im heutigen GEA, die dies deutlich machen.

Die IHK beklagt die „fatalen Auswirkungen“ des Bundesverkehrswegeplanes für die Region (GEA Seite 10). Die Verkehrsinfrastruktur im Regierungsbezirk Tübingen sei schon heute völlig unzureichend. Wenn die IHK dies beklagt meint sie in erster Linie eine autogerechte Infrastruktur, nicht den Ausbau des ÖPNV, der Radwege und ein ökologisches und soziales Mobilitätskonzept.
Ökologische und soziale Verantwortung sind nicht die Stärken des Unternehmerverbandes. Mit ihren Wahlprüfsteinen lehnen sie diese ab: „Ein klares Nein zur Wiederbelebung der Vermögensteuer, der Verschärfung der Erbschaftssteuer und der Erhöhung der Einkommenssteuer.“  Auch die Ausweitung der Lkw-Maut lehnt die IHK als einseitige Belastung der Wirtschaft ab. Zahlen sollen immer die anderen.

Doch bei den anderen – siehe Reichtumsuhr rechts – ist immer weniger zu holen. Der Staat verarmt und bitter wird es zum Beispiel für die obdachlosen Klienten der AWO Reutlingen (GEA Seite 11). Mit der zunehmenden Armut im Land, dem abnehmenden Bestand an Sozialwohnungen, gerät die AWO im ihrem Betreuungsangebot für Wohnungslose „zunehmend in eine Sackgasse“.
„Die Eingliederung in eine normale Wohnsituation wird immer weniger möglich“, so die AWO-Vertreter Gisela Steinhilber und Herbert Mang.
Die Situation wird kaum besser werden, denn Merkel („Wir können stolz sein auf das Erreichte“) wird weiter regieren. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe rechnet mit einer Zunahme der Obdachlosigkeit um 380 000 Menschen bis zum Jahr 2016.

http://www.bagw.de/de/themen/zahl_der_wohnungslosen/

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