In der „GEA-Jubiläums-Edition“ gelesen und kommentiert

Vlado Lehari jr. schreibt in der Jubiläumsedition des GEA seine Gedanken über Pressefreiheit und Demokratie nieder. Der von ihm beschrieben Bedeutung der Pressefreit für die Demokratie und deren Bedrohungen weltweit und auch in Deutschland, kann man nur zustimmen. Nur ist er hier in seiner Rolle als Verleger befangen. Denn: Die Bedrohung der Pressefreiheit dadurch, dass die Zeitungen in privater Hand sind, beschreibt er nicht.

Pressefreiheit, so schrieb der Publizist Paul Sethe schon 1965, ist die Freiheit von 200 Leuten, ihre Meinung zu verbreiten. Nach den Konzentrationswellen der letzten Jahrzehnte würde er heute vielleicht von 20 Leuten sprechen. 

In diesem Jahr ergab eine Studie im Auftrag der Deutsche Journalisten Union (DJU), dass über die Hälfte der Journalisten (52 Prozent) heute mehr Gefahren für die Innere Pressefreiheit sieht als vor fünf oder zehn Jahren. Nur zwei Prozent sehen aktuell weniger Gefahren. Und nur etwas über die Hälfte der Journalisten (54 Prozent) fühlt sich frei genug an ihrem Arbeitsplatz. Die Gründe dafür, dass viele Journalisten die Innere Pressefreiheit eingeschränkt sehen, sind beispielsweise eine starke Rücksichtnahme auf Inserenten, sinkende Recherche-Zeiten und die steigende Angst, den eigenen Arbeitsplatz zu verlieren. 77 Prozent sind der Auffassung, dass diese Entwicklung zu einem „vorauseilenden Gehorsam“ der Journalisten führe. – Auf Kosten der Pressefreiheit.

„Darüber hinaus gaben die Journalisten an, dass heute häufiger Nachrichten zurückgehalten werden als früher“, so der Studienleiter Björn Bendig. Über letzteres haben wir zu leiden (siehe unten).
Der Vorsitzende der DJU Janßen hob im vergangen Jahr die sich verschlechternden, ökonomischen Bedingungen für Journalisten hervor: “Ökonomische Zwänge schränken die Pressefreiheit ein, darüber brauchen wir uns keine Illusionen zu machen. Je größer diese Zwänge auf Freie, aber zunehmend auch auf fest angestellte Journalistinnen und Journalisten sind, desto mehr leidet die Qualität der journalistischen Arbeit. Auf Dauer hat dies negative Auswirkungen auch auf die Demokratiefähigkeit unserer Gesellschaft.”
Mitbestimmung und Mitarbeiterbeteiligung, wären hier Möglichkeiten, um die Stellung der Redaktionen deutlich zu verbessern.
Was uns asl Partei betrifft:
Im GEA-Mantelteil tauchen wir deutlich seltener mit Stellungnahmen auf, als die anderen im Bundestag vertretenen Parteien.
Über die GEA-Regionalredaktion beklagen wir uns diesbezüglich nicht.
Und abschließend: 2012 fand eine Studie heraus, dass die Präsenz von Politikern der LINKEn in den öffentlichen Medien bei 1,2% liegt.

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