Infostand: Drogenkonsumenten entkriminalisieren!

Wir informieren am Samtag, 13. Oktober ab 10:00 bis ca. 13:00 Uhr mit unserem Informationsstand auf dem Marktplatz /Spitalhofeingang über die drogenpolitischen Vorstellungen der Partei DIE LINKE:

Drogen gehören zum Alltag: Sei es nun der „illegale“ Joint oder das „legale“ Glas Bier – Drogen sind in Form von Cannabis, Alkohol und Nikotin auch in Reutlingen allgegenwärtig. Dabei sagt die Einteilung in legale und illegale Drogen nichts über deren Gefährlichkeit aus. Tagtäglich nehmen Menschen Drogen und sind auch durch Verbote nicht davon abzuhalten.
Drogenkonsumentinnen und -konsumenten schlicht als Kriminelle zu betrachten, verhindert jede sinnvolle Drogenpolitik.
Die Dämonisierung von Drogen und Kriminalisierung der Konsumierenden verfehlt insbesondere bei Jugendlichen das erklärte Ziel der Abschreckung vom Drogenkonsum.
Drogenpolitik muss eine präventive, sachliche und glaubwürdige Aufklärung über die Wirkung und Risiken von Drogen ermöglichen.
Nur so kann ein selbstverantwortliches Konsumverhalten entwickelt werden, nur so können gerade Jugendliche selbstbewusst und selbstsicher mit Drogen umgehen.
Bei legalen Drogen regeln diverse Gesetze die Verarbeitung, Herstellung, Verbreitung und den Gebrauch. Illegale Drogen hingegen unterliegen keinerlei staatlicher Kontrolle und stehen so auf dem Schwarzmarkt zum unkontrollierten Konsum zur Verfügung. Der Gebrauch von jeglichen Drogen muss unter der Berücksichtigung des Jugend- und Verbraucherschutzes stattfindet.

Erst eine kontrollierte und legale Abgabe von Drogen gewährleistet sichere Inhaltsstoffe, ermöglicht die notwendige Aufklärung und bietet die Chance, den nötigen Jugend- und Verbraucherschutz umzusetzen. Bei Cannabis stehen wir für die Einführung staatlich regulierter Coffee-Shop-Modelle oder anderer regulierter Abgabeformen wie beispielsweise dem Cannabis-Social-Club-Modell.
Langfristig muss die Drogenpolitik im Bereich des Jugend- und Verbraucherschutzes angesiedelt werden.
Die medizinische Verwendung von Drogen sollte entsprechend aktuellen medizinischen Erkenntnissen ausgebaut werden. In Berlin hat DIE LINKE sich erfolgreich für eine
gesundheitsorientierte Drogenpolitik eingesetzt und Drogenkonsumräume eingeführt.

Die Angebote zur Suchtprävention müssen verstetigt und ausgebaut werden:
Neben der psychosoziale Betreuung der Schwerstabhängigen, brauchen wir mehr Möglichkeiten Menschen in Haft den Zugang zu sauberen Spritzen zu ermöglichen, Drogenkonsumräume und eine Verbesserung der Substitutionsangebote. Auch die Möglichkeit, Drogen auf gefährliche Verunreinigungen prüfen zu lassen (Drugchecking), ist eine wichtige Maßnahme zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes.

Beispiele aus den europäischen Nachbarstaaten zeigen:
Dort wo es zu einer Entkriminalisierung der Drogenkonsumierenden und (Teil-) Legalisierung der Drogen gekommen ist, hat die Zahl der kritisch Konsumierenden und Drogenabhängigen nicht nur abgenommen – auch die allgemeine Gesundheitslage hat sich verbessert.
Hinzu kommt, dass die Rate der HIV-Neu-Infektionen abgenommen hat. Die Zahl der Konsumierenden hat hingegen nicht zugenommen.

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