Theodor Bergmann erneut in Reutlingen. Diesmal zum Thema Nahost

Knapp 30 Menschen kamen um Prof. Theodor Bergmanns Vortrag über „100 Jahre Krieg um Israel“ zu hören. Bei der Veranstaltung der Reutlinger LINKEN am Mittwoch im Alten Rathaus staunten die Zuhörer über das  umfangreiche Detailwissen des 97jährige Experten. Bergmann, selbst Jude, sieht die Politik der jeweils herrschenden Parteien in Israel durchaus kritisch.bergmann_22.05.2013
Aus seiner Sicht sind die Interessensgegensätze weniger durch Ethnien und Religionen verursacht, sondern in erster Linie durch die Gegensätze zwischen oben und unten, also zwischen dem Kapital und der übrigen Gesellschaft. Er verlangt von Israel, als der stärkeren Macht, den ersten Schritt zu Lösung des dauernden Konflikts. Der erste Schritt sei der Verzicht auf Gewalt und die Beendigung der illegalen Besiedlungspolitik. Aus diesem militärischen Patt könne man nur durch Verhandlungen zwischen den verfeindeten Seiten herauskommen. Von der anderen Seite erwartet Bergmann die Anerkennung des Existenzrechts des jüdischen Staates.
Gegebenenfalls müssen die Völker ihre Repräsentanten verjagen und den dauerhaften Krieg zu beenden, so Bergmann.
Auch wenn auf beiden Seiten sich immer wieder unversöhnliche Haltungen zeigen, sei er diesbezüglich nicht ohne Hoffnung, denn er selbst habe erlebt wie tief verwurzelte Feindschaften sich aufgelöst können, wie die zwischen Deutschen und Franzosen.
Auch hier im Lande gelte es dafür zu kämpfen, dass die neoliberale Politik Deutschlands zugunsten der Banken und Spekulanten, auf Kosten der südeuropäischen Länder beendet wird.
Denn diese Politik gefährde das friedliche Zusammenleben in Europa.

In seinem Schlusswort ergänzte Rüdiger Weckmann, dass Deutschland nicht nur ökonomisch den Frieden in Europa bedrohe, Deutschlands Rüstungsindustrie profitiere mit seinen Exporten von den Konflikten in aller Welt und statt diese Konflikte friedlich und zivil zu lösen, schicke es Soldaten. In dieser Beziehung vertritt allein die LINKE die Mehrheitsmeinung der Bundesbürger.

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